Begrüssung / Einleitung

Es ist soweit...
Dieses Jahr werden wir eine Rundreise durch 5 Länder starten. Wir starten in Villach/Ö, dann weiter über Slowenien nach Kroatien. Hier werden wir Krk und Split besuchen, und dann mit der Fähre nach Italien übersetzen....

Die Heimreise wird uns wieder über unser Lieblingsausflugsziel, Südfrankreich, führen.

2500km der schönsten Strassen..

Viel Spass beim Lesen und Mitverfolgen unserer Reise.

Thomas Kotschanderle

Samstag, 22. Juni 2013

Es geht ins Kühle..

letzter Tag

Diesmal läutet der Wecker um 6:50, bzw. zieht Rolf an meiner Decke, weil ich höre ja nichts mit meinen Ohrenstoppeln ☺.

Wir müssen heute früher aufbrechen, wir haben noch einen weiten Weg. Gesamt 620km werden es schon sein. Somit sind wir um 8:30 schon bereit und schmeissen uns ins Italien-Morgen-Gewussel.
Gestern Abend haben wir beschlossen, dass wir die ersten 80km bis Brescia auf der Autobahn fahren werden. Beim Auffahren hatte ich noch eine Restkilometeranzeige von 140km. Also locker zum schaffen, bevor ich tanken muss.
Auf der Autobahn habe ich dann den Gasgriff ein paar Mal 100% geöffnet... nach einer Zeit schaue ich auf die Anzeige, steht dort 80km, 10 Sekunden später 75km, und die Anzeige geht in Sekundenschritten runter. Jetzt wird mir heiss...verliere ich Sprit?
Wenn das so weiter geht, habe ich in rund 20km keinen Sprit mehr... Also, kurz in einer Pannenbucht gestoppt und kontrolliert. Alles OK..
Pfuuh...bin ich froh.. Scheinbar hat der Bordcomputer eine Zeit gebraucht die Restkilometer neu zu berechnen. Dann hat er es halt auf einmal gemacht... ☺

Nachdem wir von der Autobahn runter sind, suche ich die nächste Tankstelle, auch die anderen Bikes lechzen nach 100 Oktan.
Tja, nach dem Tanken muss Rolf die Diva reanimieren. Sie zickt ziemlich herum... Die Hauptsicherung hat einen schlechten Kontakt.
Das hat sie diese Woche schon ein paar Mal gemacht.


Überhaupt hat die Aprilia RSV Mille ziemliche Qualitätsprobleme mit der Elektrik. Da waren die "Luigis" in Noale (VE) beim Zusammenbau des Monsters scheinbar nicht wirklich motiviert.



Nach der Wiederbelebung, sie läuft Gott sei Dank wieder, noch einen guten italienischen Espresso. Dann geht es weiter.

Die weitere Strecke an der SPBS510 neben dem Lago D'iseo ist zwar landschaftlich schön eingebettet, allerdings führt sie durch unzählige Tunnels.
Diese sind:
1) extrem schlecht beleuchtet,
2) ziemlich schlimm beieinander und
3) ohne Entlüftung.
So extrem, das man zeitweise die Nebelscheinwerfer aufdrehen muss. Für uns Motorradfahrer heisst das, vor dem Tunnel tief einatmen und den Atem anhalten bis man wieder draussen ist. Und hoffen, dass er nicht länger als 1km ist.
Echt der Hammer...

Mittagsrast wollen wir noch in Italien machen, Lukas meint das wir das in Tirano tun sollten.
Vorher haben wir aber noch eine feine Bergstrasse vor uns:

Bei einer guten Pizza, am Hauptplatz geniesen wir noch einmal unseren Kroatien-Italien Tripp.


Es geht weiter über der Berninapass (jetzt wirds kühl), dann über Sankt Moritz und den Julierpass Richtung Chur.
Und jetzt wird es wirklich kühler. Bei Chur warten dicke Regenwolken und max. 20°...
Wir wollten es schon kühler haben, die 37° waren ein wenig viel, aber gleich NUR 20° ist jetzt nicht wirklich fein..
Bei einem Abschlusskaffee (und Cola) ziehen wir unsere Schlussbilanz:



Es war
- sehr abenteuerlich,
- wir haben erfahren das die ÖBB trotz ziemlicher Probleme mit der Kommunikation mit dem Kunden flexibel sein kann,
- Kroatien sehr schön, aber weg von den Touristenstrecken auch ziemlich trostlos ist,
- die Tankstellenversorgung im Hinterland nicht wirklich vorhanden ist,
- die Organisation der Jadrovina Fährengesellschaft ähnlich jener der ÖBB ist,
- es ist Italien Bergstrassen gibt, die man besser nur mit einer Enduro fahren sollte,
- und man besser nicht zuviel Tageskilometer auf einmal planen sollte.

Bei unseren Gesamtkilometer liegen wir aber ziemlich auseinander:
Meine BMW R1200GS Adventure, die dicke Bayerin.. zuverlässig, stark und echt gemütlich:
2704km

Stefan's Ducati 996, die wunderschöne Italienerin.. schnell, geiler Klang, aber unglaublich durstig:
2825km

Lukas's Yamaha Fazer 1000 EXUP, die zuverlässige Japanerin.. bequem, ruhiger Lauf (da die einzige 4-Zylinder in unserer Gruppe) und sehr schön:
2965km

Rolf's Aprilia RSV Mille, die Diva in unserer Runde.. bärenstark, mächtiger Sound, aber mit der Elektrik hat sie es nicht so:
2720km



Hier noch die Route, wie wir sie geplant hatten:

Und so sind wir sie wirklich gefahren:


Der Heimweg über die Autobahn im Freitag Abendverkehr läuft so wie man es erwartet... Stau, Stau, Stau...
Das stört uns aber gar nicht, wir haben immer noch dieses "Grinsen" im Gesicht.. die letzten Tage waren echt genial. Ob man das operativ entfernen muss???
Die "KW24 2014" muss schnellstens ins Auge gefasst werden, somit können wir diesen Dauergrinser ein wenig verlängern. Ob wieder Südfrankreich, Österreich/Italien oder doch die Pyrenäen...wir werden es bald wissen.

.....bis dahin, wir zählen schon mal die Tage

Lukas, Rolf, Stefan und Thomas

Donnerstag, 20. Juni 2013

Heute wird es heftig..

Der vorletzte Tag bricht an.
Das heutiges Motto:

Aber davon später.....



Unser heutiger Tag beginnt mit einem unglaublich guten „Zmorge“. Wir nehmen uns Zeit um alles zu probieren.
Aber wo anfangen und wo aufhören.. Parmaschinken, Salami, Käse, Brot, Konfi, Kipferln, Obst, und, und, und... der Hammer.



Irgendwie wollen wir gar nicht aufhören, aber wir müssen...die Zeit tickt. Rolf überlegt, ob er schon mal eine Aufwärmrunde einlegen soll. ☺
Aber, wir kommen trotzdem pünktlich weg. Der Weg führt uns mal nach Lucca, danach suchen wir uns aber ein kleines Cafe, in San Michele, damit wir unsere Route weiterplanen können. Gestern sind wir nicht wirklich weitergekommen.
Auch heute schauts nicht danach aus. Wir geniesen unseren Espresso und überlegen, und überlegen, und diskutieren.. Mannnnn, wir kommen einfach nicht weiter. Autobahn ja, Autobahn nein, bis Genua, oder vorher Richtung Norden... ????



Nach einer Stunde haben wir die Strecke ungefähr geplant. Lucca-Aulla-Berceto-Bedonia-Piacenza.

Unser Mittagessen sieht so aus:

Zwischen Bedonia und Piacenza haben wir unser Routing über eine coole Strecke geplant. Naja, so cool haben das meine Freunde mit ihren Strassenrenner nicht gefunden. Lukas meint, er brauche definitiv einen Chiropraktiker wenn die Route zu Ende ist. Rolf will unbedingt, dass ich meine Adventure auf die härteste Fahrwerksstufe einstelle, um etwas Gerechtigkeit in die Sache zu bringen.
Sie werden schon unglaublich gequält auf dieser Route. Was Rolf aber nicht weiss, sie ist schon im „Sportmodus“ eingestellt, aber trotzdem schwebt meine BMW über die Schlaglöcher und Fahrbahnunebenheiten. Einfach ein Spitzenbike.
Eine kleine Rast um die Wirbelsäule zu entlasten:



Als wir dann wieder in der „Zivilisation“ sind, also an den Orten wo sich die 2 italienischen Diven (Ducati & Aprilia) und der japanische Strassenrenner (Yamaha) wohl fühlen, geht es ziemlich flott Richtung Piacanza. Aber der Verkehr wir immer heftiger. Zeitweise ist ein Überholen nicht wirklich möglich.
Das ist sowieso ein Problem hier in Italien, es gibt dauernd Sperrlinien. Oft über zig Kilometer. Stefan meint aber, er glaubt das sind eher Führungslinien und wir sollten es nicht so eng sehen ☺ Das sehen übrigens die italienischen Biker genau so..
OK, es reicht für heute, wir werden in Piacenza übernachten.
Das zweite Hotel hat endlich 2 Zimmer frei, wir checken ein und begeben uns auf unser Feierabendbier in die Bar gegenüber dem Hotel. Jetzt um 22:00 sitzen wir immer noch da, und trinken mittlerweile die 2 Runde..oder die dritte..oder die vierte.. hmmm, ich weiss nimmer. Die Lokalbesitzer haben aber eine gute Geschäftstaktik. Sie versorgen uns dazwischen immer mit Schinken, und Brot, und Pizza, dann wieder kleine Häppchen.. dann wieder Pizza. So bleiben wir sitzen und pfeifen auf das Essen gehen.
Unser Hotel:

Die Planung machen wir auch gleich.. Wir werden morgen über den Bernina und Julierpass in die Schweiz fahren. Also, zumindest haben wir das so vor.
Aber Rolf wird sicher noch eine andere gute Idee haben..die wird dann allerdings 300km weiter sein ☺
Er übt schon *grins*

Wir werden sehen...


Wir „lesen“ uns morgen..
Prost...

Lukas, Stefan, Rolf und Thomas

Mittwoch, 19. Juni 2013

Und es geht weiter..

Tag 3

So eine Fährenfahrt muss man mitmachen, ein echtes Erlebnis..
Die Kabine ist ungefähr so gross wie ein Taschentuch, die Dusche hängt über dem WC. Praktisch, man kann sich darauf setzen und gleichzeitig duschen. So spart man Zeit.. :-)
Pünktlich um 5:50 klopft der Stewart an die Tür und der lange Tag beginnt.
Das Ausschiffen funktioniert reibungslos, aus dem Schiff ist man gleich, aber beim Zoll geht dann die Warterei los. Rolf hat eine gute Idee: "Lass uns doch die Fahrzeugkolonne überholen." Er ist nicht weit gekommen, ein dicker Zürcher auf einer fetten Harley schnauzt ihn volle Kanne an.. haha, der Tag ist gelaufen?
Es scheint so, als würde es ein langer Tag werden. Unsere Navis zeigen knapp 550km an, das ist sehr heftig ohne Autobahn und vielen Kurven. Die Ankunftszeit schraubt sich immer weiter rauf. Irgendwann zeigt sie schon 22:00 Ankunft in Lucca.
Was tun..? Wir machen Rast und besprechen das Ganze. Unsere 2 "Nicht-Navi-User" Lukas und Stefan, lachen sich ins Fäustchen. Nur eine Karte ist das einzig Wahre, meinen sie. Nur, auf unsere Italienkarte sind die kleinen Strässchen auf denen wir uns befinden gar nicht eingezeichnet.
OK, wir planen um, und nehmen Volterra als unser Ziel auf. Das scheint noch halbwegs erreichbar.

Aber zuerst haben wir Hunger, weil das Frühstück auf der Marco Polo hat uns nicht wirklich satt gemacht. Es war eher eine Abspeise..
Wir finden im Örtchen Lubriano eine "Frantoio", ein in den Felsen gegrabenes sehr nettes unterirdisches Lokal. Angenehmer Nebeneffekt, es ist kühl darin. Ich würde schätzen um 23°, bei einer Aussentemperatur von knapp 35° ein ziemlicher Kühlschrank.



Im Ort, etwas höher oben, haben wir eine Atemberaubende Aussicht:



Es liegen noch knapp 200km vor uns, somit bleibt uns nicht lange Zeit zum relaxen und wir müssen weiter.
Es wird immer heisser, und so kommt es, dass wir unseren heutigen Spitzenwert nach dem Mittagessen von 36,5°C noch erreichen. Das ist jetzt wirklich zuviel.. Beim Anziehen meiner Jacke komme ich drauf, das ich noch ein Innenfutter in der Jacke habe. Ich Oberdepp hatte vergessen dieses raus zu nehmen. Man muss sich vorstellen, 3 Tage habe ich schon aufs allergröbste geschwitzt, bis ich darauf komme wieso.. :-)
Um ca. 19:30 erreichen wir endlich Volterra, wir sind ziemlich geschafft. Nur mehr Hotel suchen, welches wir mit dem Antica Badia auch ziemlich schnell finden.

Jetzt sitzen wir noch zusammen und beratschlagen wie unsere weitere Route nach Hause führen soll. So wie sie jetzt ist, werden wir sie nicht fahren, da wir am letzten Tag knapp 600km zu fahren hätten und der Wetterbericht Regen angesagt hat.. Schau ma mal... :-)

Gute Nacht...
Die 4 müden Biker melden sich ab..

Tag 2..

Tag 2

Was gibt es schöneres, als am Hafen zu erwachen... die Möwen ziehen über unseren Balkon die Kreise...und schei**en mein Motorradshirt an, welches ich in die Sonne zum trocknen gelegt habe. Na fein, der Tag fängt super an.. ☺

Mit einem sensationellen Frühstück werden wir aber wieder Milde gestimmt. Also, da ist alles dabei, was ein Biker zum munter werden braucht.
Gestern war es recht spät, leider habe ich mit dem WLAN unseres 4* Hotels zum kämpfen gehabt. Hat leider überhaupt nicht funktioniert.
Das ist eben wie unser Motto: Man kann nicht immer gewinnen.. Und so kommt es, das wir erst um 9:26 aufbrechen. Mannnnn, so spät? Rolf ist echt schon ganz nervös ☺
Der Rückweg auf der Hauptroute der Insel Krk ist wenig spektakulär. Auf der Küstenstrasse nach Split, schaut es schon anders aus.
Aber zuerst müssen wir Flüssigkeit tanken, in Senj haben wir einen guten Platz gefunden um ein wenig zu rasten. Bevor es ins Hinterland geht...
Eine unglaublich coole Route bei Senjska Draga, geniale Kurven, super Asphalt, fast kein Verkehr. Klar, wer fährt auch schon in die Pampa ausser uns..




Was wir aber hier sehen, ist schon unglaublich. Es stehen immer noch Häuser welche die Spuren vom Krieg auf der Fassade zeigen. Das Gemeindeamt, dürfte bei den Gegner extrem beliebt gewesen sein. Das Haus ist überseht mit Einschusslöcher.
Das war aber noch nicht das Schlimmste. Wir verlasen die D27 kurz nach Jasenice, und kommen hier auf eine Gemeindestrasse, eigentlich weniger als das, auf einem Hochplateau Richtung D9.
Und hier sieht man die volle Gewalt des Krieges, zerstörte und zerbombte Häuser wohin man auch schaut. Echt schlimm, 20 Jahre danach sind die Häuser noch nicht wieder aufgebaut. Aber klar, man zieht dort weg, was soll man auch dort... es gibt ja nichts mehr.

Aber.... die EU wird’s schon richten. Kroatien tritt ja mit 1.Juli der Gemeinschaft bei...
Apropos richten, überall werden die Strassen neu geteert, die Braut muss sich ja schön machen. :-)
Irgendwann, so ungefähr 80km vor Split, meint die Ducati 996 vom Stefan, dass es nun endlich wieder an der Zeit wäre den Tank zu füllen. Wir waren aber heut schon 2x.... Gut, in den Mickey Maus Tank geht auch nix rein, der Verbrauch ist auch nicht grad extrem *grün*. Und so kommt es das wir eine Tankstelle rund 30km später anfahren. Beim einfahren dachte ich mir schon: „nicht wirklich einladend“.. Tja, was soll ich sagen, kaputt, zerstört, verlassen..
Was machen wir nun? Mit heisser Luft fahren?
Die normale Reserve reicht für rund 40km, wir müssen aber insgesamt 60km zurücklegen.. na das wir lustig..
Wir erreichen eine offene Tankstelle mit dem letzten Tropfen, aber wirklich dem letzten. Die Ducati hat sicher schon das restliche Benzin von den Tankinnenwänden geschleckt.

Wir kommen erleichtert in Split an, und schiffen uns ein. Leider macht die Dame am Check Inn einen kleinen Fehler, welcher sich beim Einfahren ins Schiff rächen sollte. Die wollen doch allen Ernstes nur meine BMW mitnehmen.
Die Yamaha von Lukas, die Aprilia vom Rolf und die Ducati vom Stefan dürfen nicht mit? Wie??
Gedanken an die Orangejäckchen von Feldkirch kommen hoch...:-)


Ladung GESICHERT, heisst aber was anderes:

Einfach ein Seil herum... Paaaaast scho:

Der Kapitän selbst nimmt sich der ganzen Sache an. Nach ein paar Diskussionen mit der Schiffscrew dürfen wir mal rein. Er wird uns aber noch informieren ob alles OK ist... und das macht er auch, beim verdienten Feierabendbier. Und so kommt es, dass ich nochmals vom Schiff runter und in die Jadrovina Administration muss.
Der Kapitän verspricht mir aber zu warten...

10min später passt alles, und wir können nun endlich „abchillen“.

Die Nacht wird kurz..sehr kurz. Weil morgen um 6:00 gibt’s Frühstück... in Italien.

Bis Morgen..

Tom, der mit der BMW tanzt..

Dienstag, 18. Juni 2013

Der erste Tag

Wir sind unterwegs...


Die Fahrt nach Feldkirch fängt ja schon mal gut an, der tägliche Stau bei Rothrist lässt die Durchschnittsgeschwindigkeit drastisch sinken. Noch dazu wird die Gruppe zerrissen, Rolf und ich merken nach einer Zeit das Lukas und Stefan nicht mehr hinter uns sind. Bei einer Raststätte warten wir, doch anstatt den beiden kommt eine SMS: "Fahren über Luzern, über den Hirzel" Aber hallo...das geht ja gar net, einfach unsere Route ändern :-) Egal, kurz vor Liechtenstein fahren wir wieder zu viert...
Noch sind wir guter Laune....noch...aber das wird sich bald ändern.
Als wir in Feldkirch ankommen, die Motorräder frisch betankt, meldet sich schön langsam unser Magen. Schnitzelessen in der "Wirtschaft zum Schützenhaus" war dann DAS Highlight. Echt fantastisch..

Aber, jetzt kommst... Als ich bei der ÖBB Verladestelle eintreffe, denke ich mir noch: Hmm, komisch, warum steht bei der Richtung "Nach Villach" keiner? Sind wir schon zu spät?
Aber es war doch 21:45 Verladezeit... sehr komisch. Na gut, ich bleibe stehen, und da kommt schon der ÖBB Mitarbeiter mit seinen orangenen Jäckchen. Ich gebe ihm unsere Papiere, da sagt er plötzlich:
Er: Nach Villach?
Ich: Jawohl, 4 Mann & Motorrad
Er: Sorry, aber der Zug fällt aus
Ich: Na, des glaub ich nicht, bist a Lustiger?
Er: Oja, der Zug fällt aus
Rolf: Spasserl?
Er: Tut mir leid, aber es ist so
Ich: Das glaub ich aber jetzt nicht
Er: Ich kann leider nichts dafür
Rolf und Ich: ABER WIR AUCH NICHT
Er: Das Hochwasser ist schuld..
Ich: Aber wir müssen nach Villach, wir haben am Dienstag eine Fähre zu erwischen
Er: Ich kann nichts machen..

So, dann sind etwas heftigere Worte gefallen, die ich hier nicht so zitieren werde.
Aber dann hat ein anderer Motorradfahrer, der schon nach Wien verladen hat und unsere Diskussion mitangehört hat (wir waren ja nicht leise), eine gute Idee: Wir sollen doch nach Wien verladen, und morgen von Wien aus starten.
Hmm, eigentlich besser, als die Nacht jetzt nach Villach durchfahren (was ja auch mit einem Feierabendbier nicht so lustig ist). Also, Entscheidung innerhalb von einer Minute: OK, verladen wir nach Wien.
Da mischt sich ein weiteres Orangejäckchen ein:

Er: Aber wir haben die Verlade schon abgeschlossen
Ich: Na egal, dann macht sie wieder auf
Er: Geht net, bei einer dadurch entstandenen Verspätung müsst ihr die Kosten übernehmen


Das war dann der Gipfel... Wir explodierten alle 4 kurz mal...
Nach einem Telefongespräch mit dem Fahrdienstleiter, wurden dann die Verladewagen noch mal kurz geöffnet, und wir stellten die Bikes rauf. Das ganze hat 5 Minuten gedauert... Also, geht doch.
Noch kurz die Tickets am Schalter umgebucht, war kein Problem. Auch eine Viererschlafkabine bekommen wir noch..
Gut, dann passt es ja doch noch.
Aber, jetzt sind wir nach Wien unterwegs. Das bedeutet nochmals 200km mehr...zu den 440km vom ersten Tag.

Die Nacht war kurz, und ruppig. Manche von uns haben den Komfort eines Liegewagens der ÖBB noch nicht geniesen dürfen.. :-)

Am nächsten Morgen, nach einigen Übungen um die verspannten Nacken wieder geschmeidig zu machen, setzen wir uns nach dem Ausladen, voller Elan auf unsere Bikes, und ich zeige meinen schweizer Freunden wie der Morgenverkehr in Wien am Gürtel so ist..



Um 8:30 haben wir endlich aus Wien rausgeschafft, und sind unterwegs nach Graz.
Wir wollen über den Seebergsattel nach Slowenien, dann weiter Richtung Kroatien auf unsere geplante Route.
Ein Grenzübergang, 6 Zöllner, nix zu tun.. Endlich in Kroatien:


Die 34° setzen uns ganz schön zu, aber mit einigen Pausen und nachfüllen von Cola, schaffen wir es, dass wir um 19:00 in Krk, unseren Etappenziel Tag 1, eintreffen..
Endlich...

Aber wir müssen noch ein Nachquartier suchen, welches Rolf und Lukas dann auch in Form eines seeeeehr schönen Hotels mitten am Hafen finden. Der Preis für eine Nacht hat uns zwar umgeworfen, aber egal...wir wollen nicht mehr suchen.
Eingecheckt, ENDLICH geduscht und jetzt chillen...


Ein Traumblick:

Hotel Marina:

Morgen gehts nach Split...knappe 450km, ein Pappenstiel, haha..
Um 19:00 müssen wir die Fähre erwischen. Mal gespannt was da noch auf uns zukommt. Wegen Hochwasser wird sie sicher nicht storniert, aber vielleicht wegen Niedrigwasser???

Bis morgen...
Thomas & Friends